Madagaskar

Schon vom ersten Moment an sind wir begeistert, sehr schön, sehr gastfreundlich, sehr farbig und äusserst freundlich. Es treffen viele Eigenschaften aus verschiedenen Kulturen zusammen. Heute hatten wir weitere sehr persönliche Erlebnisse mit Madagassen die unbedingt wollten, dass wir ein Foto von ihnen machen, als wir die Landschaft fotografierten. Bei diesen herzlichen, freundlichen Menschen und der überwältigenden Natur, kann es eigentlich gar keine schlechten Fotos geben.

Jeden Tag erleben wir neue, berührende und schöne Momente. Nach einer Bootsfahrt ging es mit dem Zug (ein alter Schweizerwagen 😉) weiter an die Ostküste. Zurück war es mit dem höher gelegten Fahrzeug extrem schwierig (20 km in 4 Std.) dafür umso spannender.

Bescheidener kann man nicht mehr leben, eine kleine Lehmhütte für eine ganze Familie, ohne Strom und nichts. Trotzdem wirken sie zufrieden und winken uns Touristen fröhlich zu. (Meine Interpretation, ich hatte aber wirklich viele schöne Erlebnisse mit Kindern bei denen wir alle viel lachen konnten)

Eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Möglichkeiten wäre aber dringend nötig. Da könnten wir ja viel machen, fair einkaufen, weniger konsumieren, ökologischer handeln, mehr reparieren (www.flickfabrik.ch) und vieles mehr (www.filmedererde.ch).

Natürlich müsste vor allem auch gegen die Korruption vorgegangen werden. Es kann doch nicht sein, dass Kinder nach Seife und Wasser betteln müssen und die Kinderarbeit weit verbreitet ist, in einem Land das reich an Ressourcen ist.

Im Dschungel konnten wir verschiedene Lemuren, Chamäleons und Frösche beobachten.

Heute ging es Richtung Süden, die Landschaft verändert sich komplett. Auf der Fahrt besuchten wir viele Handwerker die mit einfachsten Mitteln tolle Produkte herstellen. In einem Nationalpark, welche, dank internationaler Unterstützung, sehr gut und sozial geführt sind, wurde uns von einem Lemuren die Ananas vom Tisch geklaut, sie schmeckte ihm vorzüglich 😉.

Nun ist Samstag und wir kommen uns vor als wären wir schon etwa ein Monat unterwegs, so viele Eindrücke hatten wir. Heute sind wir durch den Süden an den Kanal von Mosambik gereist. Diese Region trifft einem im Herzen, wunderschön aber ärmer geht nicht mehr. Vor allem fehlt es an Wasser. Ein Tankwagen fährt durch die Gegend und verkauft!!! welches, aber auch wir haben aus dem Auto den durstigen Menschen Wasser und Essen verteilt – z.T. echt hart. Aber auch die Baobas Bäume ( sind eigentlich Sukkulenten) sind hier zu Hause. Ich hatte eine schöne Begegnung mit einer älteren Frau die mir ganz stolz ihr „Haus“ zeigte. Dies ist bis jetzt auch das essentielle der Reise, die Menschen ❤️

Lisa hat so Respekt vor Schlangen und sie war es, die eine schöne Boa entdeckte die sich soeben gehäutet hat (dies nicht im Zoo, sondern vor unseren Augen unter dem Busch 😉, es brauchte auch etwas Mut mit dem iPhone so nahe hinzugehen 😉)

In Madagaskar gibt es einige Projekte um die örtliche Vegetation zu schützen und der Bevölkerung doch ein Einkommen zu generieren. So wird z.B. öfters die Hälfte des Eintritts für lokale Projekte verwendet. Bei einigen Reservaten, die sehr groß sind, gibt es ein Kerngebiet welches nur von Forschern betreten werden darf, andere auch von Touristen, in anderen können die Einheimischen Früchte etc. ernten und weiter entfernt dürfen sie auch Holz, mit Maß, holen. Wir besuchten eine Schutz- und Aufforstungszone von Mangroven (unterstützt vom WWF) und ein Biologiezentrum (unterstützt von diversen Organisationen u.a. von der Stiftung von Brigitte Bardot)

Heute am 1. August sind wir zufällig in einem Hotel von einem Schweizer „gelandet“. Ein wunderbarer Ort an dem wir gerne länger bleiben würden. Zufällig habe ich Kinder gesehen die in der Küche essen holten, Entwicklungshilfe direkt, Bravo.

Nach ein paar ruhigen Tagen sind wir vom Südwesten in die Hauptstadt zurück geflogen und machen uns auf den Weg an die Ostküste. Hier ist es wieder viel grüner und überall gibt es die verschiedenen Früchte zu kaufen. 

Regen hatten wir nur einmal in der Nacht erlebt, es ist hier Winter und Trockenzeit. Besonders schön ist es zu sehen, dass viele mit Wintersachen und Mützen herum laufen, obwohl es so ein typischer Schweizer Sommer sein könnte 😉. In der Nacht kann es doch so kühl werden, dass auch wir gerne eine Jacke anziehen. 

Heute besuchten wir ein Zentrum in welchem sehr viele schöne kunsthandwerkliche Arbeiten aus Altmetall entstehen. Das besondere daran sind neben den tollen Arbeiten, dass ganz viele Behinderte da arbeiten. Inzwischen haben sie auch eine Schule aufgebaut und in der kleinen Küche kochen sie für 500 Menschen. 

Auf der weitern Fahrt sahen wir in den Nationalparks viele Chamäleons und andere endemische Tiere.

Nun nach einigen Tagen Internet Abstinenz und einer traumhaften Reise sind wir in Tomasina an der Ostküste angekommen. Zuerst übte ich Selfies mit einem Lemuren, war gar nicht so einfach. Danach ging es auf einem Kanal so richtig in den Busch (Paradies) ein Gekko versteckte sich hinter dem Badezimmer Spiegel, die Lemuren veranstalteten einen richtigen Zirkus und die Fischer sind mit den einfachsten Mitteln unterwegs. 

Nun sind wir reif für die Insel und Urlaub. Morgen gehts für eine Woche nach Saint-Marie zum verarbeiten der vielen Eindrücke.

Die Überfahrt gestaltete sich als interessante Erfahrung. Zuerst ging es sehr früh mit dem Sammeltaxi für ca. 4Std. eine interessante Strecke zum Hafen der ziemlich afrikanisch aussah, vor allem da der Regen noch einsetzte (Schweizer haben ja immer einen Schirm dabei, oder bin das nur ich? War aber super, orange vom Kiosk 😉)

Das beladen des Schiffs dauerte seine Zeit was ich auch brauchte um alle Formalitäten zu erledigen. Einschreiben im Büro für die Fahrt, zur Polizei für die Registration danach noch zur Gendarmerie (kann mir jemand den Unterschied erklären?). Alle schreiben jeweils alle Angaben aus dem Pass auf ein Blatt Papier, bei der Gendarmerie wurde dann das von Hand geschriebene Papier mit einer echten Schreibmaschine im System „Adler“ auf ein Blatt abgeschrieben – der ganze Service war gratis und von mir mit einem Lächeln und einem herzlichen „Misotscha“ verdankt, was wiederum zu einem freundlichen Lachen der 5! Beamt_innen führte (bei der Gendarmerie, bei den andern war es nicht minder lustig mit dem buchstabieren der Namen, des eintragen der Namen der Eltern etc). 

Nachdem das anschliessende Bier zur Hälfte leer war, gab es plötzlich Stress, das Schiff sei bereit und es ginge nun los. Nach dem Gang durch 3 gefluteten Hintergassen landeten wir auf einem gedeckten Steg, wurden persönlich aufgerufen und durften das Schiff betreten. Es war eine kleine, gedeckte Barke. Schwimmwesten wurden verteilt, was unter den Anwesenden nicht für eine Beruhigung sorgte. Nach dem verlassen des schützenden Ufers machte sich die leicht unruhige See bemerkbar. Eilig wurden der Reling entlang einige Kessel platziert, wie sich auf der gut ein stündigen Fahrt zeigte nicht vergebens. 

Alles ist gut verlaufen, die Schwimmwesten wurden nicht gebraucht und wir sind glücklich auf Saint Marie, einer Perle im indischen Ozean gelandet. Es ist wie man ins Paradies kommt (ich stelle es mir auf jeden Fall so vor), Palmen, weißer Sandstrand aus Muscheln und Korallen, Fischer die auf traditionelle Art fischen und ich muss nichts machen, kann vor der schönen Hütte sitzen und geniessen.

Wir konnten mit Sissi von Wild Madagaskar 4 unvergessliche Wochen in Madagaskar geniessen.